Wir treffen in dieser Woche einen Saarländer, der Kunst und Demenzforschung kreativ miteinander verbindet. Außerdem eine Tänzerin, die sich in ihrem neuen Stück mit der Illusion von Stärke und den Grenzen des eigenen Körpers auseinandersetzt. Wir waren bei der Uraufführung eines Theaterstücks über das Nichts am Saarländischen Staatstheater dabei und blicken zurück auf das deutsch-französische Festival für junges Publikum "Loostik". Und wir schauen rein in das arte-Dokudrama "Nürnberg '45 - Im Angesicht des Bösen". Erinnerungscollagen von Burkhard Becker-Boost Burkhard Becker-Boost liebt kreative Arbeiten - und seinen Job im Seniorenheim. Mit seinen individuellen Erinnerungscollagen verbindet er beides. Mit Hilfe eines Fragebogens, der sich an der Demenzforschung orientiert, findet er in einem persönlichen Gespräch mit den Heimbewohnerinnen und -bewohnern besonders wertvolle Erlebnisse heraus: das erste gelernte Musikinstrument, die Lieblingsschokolade der Kindheit oder eine prägende Reise. Dazu sucht Burkhard Becker-Boost passende Fotos und stellt daraus eine ganz persönliche Collage her. "Das ist alles nichts für mich" - Uraufführung am Saarländischen Staatstheater Regisseurin Rebekka David hat mit ihrem Team bereits zwei Theaterstücke für das Saarländische Staatstheater entwickelt. Nach Abenden zu den Themen Mutterschaft (Oh, Mama!) und Endzeitfantasien (The End, my Friend) geht es in der aktuellen Produktion um das Nichts. Einen Zustand zwischen Gleichgültigkeit, Ohnmacht und Hilflosigkeit, den sie an vielen Stellen in unserer Gesellschaft beobachtet. Sven Rech hat die Uraufführung von "Das ist alles nichts für mich" gesehen und berichtet, was er davon mitgenommen hat. "Über Mensch" - Tanzprojekt von Lucyna Zwolinska Lucyna Zwolinska, ehemalige Tänzerin der Companie am Saarländischen Staatstheater, hat ein Stück entwickelt über die Illusion der Stärke und die Grenzen des Körpers. Sie tanzt selbst – zusammen mit zwei befreundeten ehemaligen Kolleginnen. Die Musik und Klänge dazu, hat Kathrin Lambert komponiert. Sabine Janowitz hat die Tänzerinnen beim Aufwärmen vor dem Training getroffen und ihre Proben begleitet. Die Frauen erzählen von der freien Szene und wie es ist, mit einem älter werdenden Körper zu tanzen - und was sich damit anderes ausdrücken lässt, als mit einem jungen. Loostik 2025: Deutsch-französisches Festival für junges Publikum In diesem Jahr findet Loostik zum 13. Mal statt, vom 4. bis 9. Nov 2025. Die Besonderheit dieses grenzüberschreitenden Festivals: Es findet in Spielstätten in Saarbrücken, in Saarlouis und im französischen Forbach statt, und es richtet sich an Kinder. Viele Stücke kommen ohne oder mit wenig Sprache aus. So sind sie sowohl für Menschen aus Deutschland als auch aus Frankreich leicht verständlich. Roswitha Böhm stellt uns das Festival und die Stücke "Robot", "Bachibouzouk" und den Workshop "Scoooootch" vor. Einer der wichtigsten Prozesse der Menschheitsgeschichte Das ARD-Dokudrama "Nürnberg 45 - Im Angesicht des Bösen" erzählt mit Spielszenen, Archivmaterial und Interviews die Geschichte dieses einmaligen Gerichtsverfahrens: die große Leistung, aber auch die Grenzen, die damit verbunden waren.