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Carmen

Spielfilm, Opernfilm • 10.11.2025 • 23:20 - 00:55 Jetzt
Kaum am neuen Posten in Sevilla, wird der gutmütige José (Harry Liedtke) von der ewigen Verführerin Carmen (Pola Negri) entdeckt.
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Die Arbeiterinnen der Tabakfabrik begrüßen vorbeiziehende Soldaten; in ihrer Mitte Carmen (Pola Negri, 4.v.l.).
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Carmen (Pola Negri) tanzt auf Bestellung und gegen Bezahlung; man kann ja nicht immer nur auf krummen Wegen zu Geld kommen.
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Carmen (Pola Negri, Mi.) hat viele Begabungen, die sie zu Geld machen kann.
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Originaltitel
Carmen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
1918
Altersfreigabe
6+
Spielfilm, Opernfilm
Wie viele andere Nationen sah sich auch die deutsche Filmindustrie zum Ende des Ersten Weltkriegs mit einer Flut US-amerikanischer Filme in den Kinos konfrontiert. Ab 1918 wandten sich Lubitsch und andere Filmemacher, die sich zuvor überwiegend komödiantischen Sujets gewidmet hatten, ernsteren Stoffen zu. Diese neue Richtung, zu der "Das Cabinet des Dr. Caligari" (1920) von Robert Wiene und andere expressionistische Stummfilme gehören, erwies sich als erfolgreich und ebnete den Weg für den Exporterfolg des deutschen Films. So entstand "Carmen", halb Liebesmelodram, halb Militärsatire, als ambitionierte Großproduktion des Produzenten Paul Davidson. Er setzte ganz auf seine Hauptdarstellerin Pola Negri, die mit "Carmen" ihren internationalen Durchbruch errang. Zweieinhalb Jahre nach seiner deutschen Premiere kam der Film in den USA heraus, und kurz darauf erhielt Pola Negri ihr erstes Engagement für eine Hollywood-Produktion. "In Lubitschs Carmen-Film ist die Hauptfigur niemals Liebende, sie nutzt ihre weiblichen Kräfte als Lockvogel für die Banditen, zur Verführung des Gefängniswärters und zur flüchtigen selbstbetrügerischen Annäherung an das Establishment: berühmter Stierkämpfer und Offizier", schrieb Werner Schroeter 1984 im "Lubitsch"-Buch von Hans Helmut Prinzler und Enno Patalas. ARTE zeigt "Carmen" in der restaurierten Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, mit neuer Musik von Tobias Schwencke, die im Jahr 2021 im Auftrag von ZDF und ARTE produziert wurde.